Equipment, what worked, what didn’t? Well, everything did, so I’m quite happy with the setup used to photograph the 13/14 Nov 2012 total solar eclipse:
When using EclipseOrchestrator, it is extremely important to test the control scripts thoroughly, over and over again. Camera cycle times and overall timing are tricky, especially when using mirror lockup and a serial port shutter cable. BTW: Fred’s support for his program is superb!
The Astrotrac’s tracking time is approx. 2 hours, not completely a perfect match for a total solar eclipse. And you definitely need something like the wedge and GIRO-mini, a normal “photo” ball head just won’t do it. For this eclipse the GIRO-mini would probably have worked without counterweights, as the sun was just 12 degrees above the horizon at totality and thus the GIRO-mini in a more or less upright position.
Von den Schrecken der Finsternis … ;-) … Bericht vom 14.11.:
Heute ist der Tag der Finsternis. UTC-mäßig findet die totale Sonnenfinsternis bereits am 13.11. statt, aber hier sind wir der Standardzeit zehn Stunden voraus.
Um vier Uhr klingelt der Wecker in der dunklen Nacht, die astronomische Dämmerung ist erst um 4:22 Uhr, und so zeigt ein Blick aus dem Zeltfenster sternenklaren Himmel mit dem Kreuz des Südens und der Milchstraße in Richtung Zenit. Wunderbar, das wird ein guter Tag, also raus aus den Federn.
Duschen muss heute ausfallen, stattdessen gilt es, das Equipment zu der gestern ausbaldowerten Stelle zu schleppen, Rainer und ich teilen uns zwei Meter Baumlücke mit freier Sicht auf den Horizont. Stativ, Montierung und Kamera mit Russentonne werden an der schon mit Heringen markierten Stellen aufgebaut und ausgerichtet. Wo die Sonne aufgeht haben wir bereits gestern ermittelt. Langsam wird es heller und in Richtung Osten zeigt sich die Staffelung der Hügelketten, Berge und einer niedrigen Wolkenschicht am Horizont. In der Höhe einige dünne Cirren, aber nichts zu sehen, was die Beobachtung der Finsternis beeinträchtigen könnte.
Laptop und Kamera werden verkabelt, diesmal ist volle Automatisierung mit EclipseOrchestrator angesagt. Nach dem Update der Zeit- und Positionsdaten über GPS ist alles startbereit, die Vorbereitungscheckliste abgearbeitet und es heißt nur noch Warten. Bevor es losgeht, bekommt aber noch schnell Björn mein 300er Tele mit 1,4fach Konverter, da er den Adapter für seine Russentonne nicht findet.
Sonnenaufgang um 5:39, aber von der Sonne ist erst mal nichts zu sehen, denn der Horizont ist von Bergen und Wolken verdeckt. Kurz darauf um 5:44 der erste Kontakt, aber auch dieser findet noch im Verborgenen statt.Doch dann um 5:54 steigt ein angebissener, oranger Feuerball über die Wolkenschicht, weiterhin keine Störer in Sicht, die Show beginnt!
In der starken Vergrößerung zeigen sich wieder die bereits am Vortag beobachten Luftturbulenzen in der Atmosphäre. Im Sucher und Liveview kocht der Sonnenrand regelrecht, exaktes Scharfstellen ist erschwert, die markierte Voreinstellung an der Russentonne muss reichen.
Langsam schiebt sich der Mond vor die Sonne und Computer-gesteuert macht die Kamera die ersten Bilder der partiellen Phase, die Technik funktioniert. Nicht so ganz nebenan bei Rainer, seine Nikon will mit EclipseOrchestrator partout TIFF statt RAW erzeugen, hier ist wohl oder übel der Fallback auf manuell notwendig. Die Nachführung muss ab und an etwas korrigiert werden, so ganz exakt ist die Ausrichtung mit Wasserwaage und Kompass dann wohl doch nicht geworden. Susanne macht einige Bilder im Umfeld, ich konzentriere mich auf den Aufbau mit der Russentonne.
Die Spannung steigt, weiterhin ist keine störende Bewölkung in Sicht, ja, diesmal wird es wieder was. Das Licht wird langsam fahl, die Temperatur sinkt fühlbar ab, aber noch machen die Vögel am Roadhouse ein ziemliches Spektakel. Die Sonnensichel wird immer schmaler, die Landschaft dunkler, beleuchtet von jenem eigentümlichen Dämmerungslicht, das so unwirklich erscheint, weil es nicht rot verfärbt ist, sonder normal weißes Sonnenlicht. Fliegende Schatten über den Boden huschend meine ich beobachten zu können, wahrscheinlich besonders deutlich durch die tief stehende Sonne und die Luftturbulenzen. Ich bin gespannt, ob es den anderen gelungen ist, das fotografisch festzuhalten.
Dann meint EclipseOrchestrator „filters off“, die Kamera fängt an, durch die Belichtungssequenzen zu tackern, um 6:37 ist der zweite Kontakt. Jetzt können wir die Sofibrillen absetzen und endlich wieder den Blick auf die schwarze Sonne richten, darauf haben wir vier Jahre gewartet.
Von der Anspannung vor der Totalität hab ich doch glatt noch die Lesebrille auf der Nase, beim Blick durch den entsprechend eingestellten Sucher war das gar nicht aufgefallen. Und das Fernglas hab ich auch nicht umhängen. Kurze Suche im Dunklen auf der Picknickdecke mit dem Equipment ist nicht erfolgreich, aber jetzt bloß keine wertvollen Totalitätssekunden verschwenden, es muss halt so gehen.
Ganz perfekt, dass Astrotrac das Nachführen und EclipseOrchestrator das Fotografieren übernehmen, damit kann ich zum ersten Mal die Totalität komplett beobachten und muss mich nicht aufs Fotografieren konzentrieren, was die Erfahrung noch intensiver macht. Die Vorbereitung und aufwendigen Tests haben sich gelohnt. Es ist ein herrlicher Blick auf die ziemlich runde und helle Korona, lange Streamer wie bei den Finsternissen 2006 und 2008 sind nicht zu sehen. Insgesamt erscheint es während der Totalität relativ hell, dunkel natürlich, aber eher wie im Mondlicht. Liegt es an der Lichtstreuung durch die Cirren und der jetzt natürlich sehr staubigen Luft in Queensland kurz vor der Regenzeit? Auch die Vogelwelt hat eingesehen, dass hier etwas besonderes passiert und ist ganz still geworden.
Kurz vor dem dritten Kontakt erscheint zuerst gut sichtbar die rot-violette Chromosphäre, dann blitzen die ersten Sonnenstrahlen um 6:39 auf und verschmelzen zum Diamantring. Die Totalität ist vorbei und wir müssen den direkten Blick auf die Sonne leider wieder abwenden. Die Kamera rattert noch durch ein paar Diamantringbilder, dann heißt es „filters on“.
Begeisterung bei allen Teilnehmern, wir haben es geschafft, trotz durchwachsener Wettervorhersagen eine Finsternisbeobachtung unter besten Bedingungen. Die wenigen Cirren haben das Erlebnis Totalität überhaupt nicht gestört. Die Anspannung ist vorbei und etwas Bewegung kommt in die Beobachter. Die Journalisten von ABC Radio Australia interviewen einige von uns, netterweise haben sie sich in der Phase vor der Totalität erfreulich im Hintergrund gehalten. Von ihnen erfahren wir auch, das es wohl für viele Beobachter an der Küste nicht so gut ausgesehen hat.
Bleibt noch die zweite partielle Phase, ohne die Spannung vor der Totalität fast schon langweilig. Aber dennoch will beobachtet werden, wie der Mond die Sonne wieder komplett freigibt. Fast vergesse ich, noch mal die Nachführung zu korrigieren, aber glücklicherweise ist die Sonne noch im Sucher geblieben. Und dann ist es wirklich vorbei, vierter Kontakt um 7:38, die Sonne ist wieder kreisrund, die Vögel machen wie eh und je Lärm, als wäre nichts passiert.
Das Erlebnis? Die Totalität war imposant, genauso und immer noch zutiefst beeindruckend wie 2006 und 2008, vielleicht noch intensiver, weil ohne Ablenkung beobachtet.
Wo ist die nächste? Aber jetzt erst mal zum Frühstück …
Ein paar Eindrücke von der 20. Düsseldorfer Jazz Rally findet sich hier in der Galerie. Insgesamt ein tolles Festival bei gnadenlos guten Musikern und Wetter.